Nicht ganz vom Eise befreit
Da geht’s schon wieder los! Kaum ist Weihnachten vorbei fangen die Spiele auch schon an. Oh, ein sträflicher Fehler den Text des Vorjahres als Vorlage zu verwenden, also versuchen wir es einmal anders: Es ist bitter kalt draußen und deswegen ist die Fußballsaison zum großen Teil noch nicht aufgetaut. Unsere erste Männermannschaft hat ja letzte Woche in einem Testspiel gegen den Dorfnachbarn Fockendorf gezeigt, dass sie durchaus in der Lage ist wieder Volldampf zu geben. An diesem Wochenende sollte es dann endlich regulär wieder los gehen. Doch weit gefehlt, der Eulaer Platz war unbespielbar, wie der Großteil der anderen Plätze auch. Einer der wenigen Ausnahmen bildete der Serbitzer Rasen. Noch mit leichtem Schnee überdeckt konnte man am Sonntag den ersten Anpfiff der Saison ertönen hören. Ob die Mannschaft schon bereit dafür war könnt ihr weiter unten erfahren. Zum ersten Mal in diesem Jahr stand unsere zweite Mannschaft wieder auf dem Platz, zwar konnten beim Freundschaftsspiel gegen Fockendorf schon wenige wieder Spielpraxis sammeln, der Großteil aber schaute bei dieser Partie lieber zu. Man konnte auch nicht auf die gewohnte Mannschaft zurück greifen, so fehlte Warchocki, Schultheiß, Meißner, Guhlich sowie Kapitän Knoll. Von den Verletzungsbedingten Ausfällen noch gar nicht zu sprechen. Aber nun endlich zum Spiel. Gegen Auligk tat man sich meist sehr schwer, vor allem auf heimischen Platz, auch in diesem Spiel sollte es nicht anders sein. Schon drei Minuten nach Anpfiff hätte Auligk in Führung gehen können – ja müssen. Eine Unaufmerksamkeit in der Hintermannschaft führte dazu, dass ein Auliker Spieler allein auf Nestler gehen kann. Unser Hüter kommt aber heraus gerannt und zeigte, dass er nach seiner langen Krankheitspause nichts verlernt hat. Instinktiv kann er den Ball mit dem Fuß abwehren und diesen dann sicher nehmen. So sollte es weiter gehen. Auligk machte das Spiel, Serbitz schaute am Anfang nur hinterher. Erst nach 15 Minuten, als Neuzugang Hieltscher von der rechten Bahn kommend aufs Tor der Gäste schießt, wird Serbitz gefährlich. Der Schuss wird abgefangen, prallt aber zu Richter. Dieser zeigt, dass an ihm ein Stürmer verloren gegangen ist und zieht eiskalt vom 16er ab. Der Ball geht ins untere rechte Eck, unhaltbar für den Hüter der Gäste. In Folge des Tores dachte man nun, könnte man sich auf eine bessere Leistung der Serbitzer gefasst machen. Doch weit gefehlt. Auligk ist die Spiel bestimmende Mannschaft. Mehrere Mal muss Nestler im Tor all sein Können aufbieten um den Ausgleich zu verhindern und manchmal hat er sein typisches Glück. So in der 25. Minute, als ein flacher Schuss aus 16 Metern auf sein Tor abgelassen wird. Nestler spekuliert auf Abstoß, doch dies sollte sich schnell als Irrtum heraus stellen. Der Ball geht an den Innenpfosten, von dort aus springt er auf der Linie entlang. Nestler in seiner gewohnten Ruhe nimmt den Ball mit Leichtigkeit auf und kann nicht verstehen warum alle auf einmal so komisch drein schauen, schließlich kennt man ihn doch gar nicht anders. Doch zumeist waren die Chancen der Auligker gut heraus gespielt, nur zwei vermiesten ihnen den ganzen Tag: Interimskapitän Bieniock und Torwart Nestler. Als der Pfiff zur Halbzeit ertönte waren die Serbitzer Anhänger und Spieler sichtlich erleichtert. Zur Halbzeitpause wechselte man den lange vermissten Müller ein, welcher sich auch großzügig dafür Erkenntlich zeigen sollte. Die zweite Halbzeit begann etwas ruhiger als die Erste endete. Und so fand schlussendlich Serbitz besser ins Spiel. Mit ein paar guten Kombinationen konnte man das ein ums andere Mal die Mittelfeldreihen der Gäste überwinden. Das Sturmduo Müller & Richter taten ihr Übriges und so dauerte es nicht lange. Serbitz schoss in Form von Müller das zweite Tor. Alle dachten nun wieder, Serbitz schaukelt das Ding ohne Probleme nach Hause. Doch da hatte man die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Auligk bäumte sich wieder auf. Brachte die Serbitzer Hintermannschaft ein ums andere Mal stark in Verlegenheit. Die Torgefährlichkeit der ersten Halbzeit erreichten sie allerdings nicht mehr. Einmal hatten sie Pech, als ein Ball an den Innenpfosten geht und in die Arme von Nestler springt. Oder sie wurden benachteiligt, als Hildwein im Strafraum elfmeterverdächtig foulte. Bei einem der wenigen Entlastungsangriffe wurde Müller im Strafraum eindeutig gefoult. Dieser trat selbst an und verwandelte, ähnlich seinem Namensfetter, eiskalt in die untere linke Seite. Nun war die Gegenwehr der Gäste gebrochen. Man kann auch davon ausgehen dass beide Mannschaften am Ende außer Stande waren ein höheres Tempo zu fahren. Erst eine Ecke brachte die Gäste wieder vors Tor von Serbitz. Diese wurde auf den kurzen Pfoten getreten. Dort Stand S. Winkler, außerdem kam Nestler von hinten. Beide schauten allerdings in die sehr tief stehende Sonne und verfehlten so den Ball. Dieser sprang zu einem Gegenspieler, welcher das entstandene Chaos im Strafraum ausnutzte und in die lange Ecke einschob. Doch auch dieses Tor sollte am Spielverlauf nichts ändern. Es war nicht mehr als Ergebniskorrektur. Serbitz schaffte es sogar, nach Flanke von Erhardt und Abnahme von Müller, auf 4:1 zu erhöhen. Schlussendlich muss man mehr als zufrieden sein. Was noch in der ersten Halbzeit sehr gequält aussah und eine Niederlage erwarten lies, konnte man in der zweiten Hälfte durch Kampfgeist und das nötige Glück wieder aufwiegen. Das Ergebnis ist wohl zu hoch ausgefallen und die Auligker hätten womöglich ein Unentschieden mehr als verdient gehabt, jedoch waren es die herausragenden Einzelleistungen von Müller, Bieniock und Nestler die am Ende das Spiel für Serbitz entschieden haben. Man sollte trotzdem nie vergessen, dass eine Mannschaft als Einheit gewinnt, am Ende war alles eine Mannschaftsleistung, bei der man, zumindest von der zweiten Halbzeit, optimistisch in die Zukunft schauen kann.
Matthias Nestler für laenderauswahl.de		09.03.2010

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