Ein Wechselbad der Gefühle - Das 24. Kinderfest aus der Sicht eines Veranstalters
Man waren wir vorbereitet ! Hilmar meinte noch, dass wir so gut vorbereitet seien, wie lange nicht. Der Rasen gemäht, alle Rasenkanten glatt, das Objekt blinkt, das Zelt steht ohne unser zutun, die DJ's sind bestellt, alle Mannschaften haben zugesagt, der Tanzboden ist fertig. Genial und alles ohne Hektik und Streß. Sogar die Aufgabenverteilung war zu 90 % erfolgt. Es konnte also nichts mehr schief gehen, wenn da nicht ..................... Na ja, ich will nicht jammern, aber alle mal auf eine gedankliche Reise vom 5.-8. Juli 2012 mitnehmen. Seit Montag schaue ich mir regelmäßig den Wetterbericht an und mache mir so meinen Reim. Warm ist es schon mal, freitags event. Regen. Am Dienstag und Mittwoch verdichtet sich die Wahrscheinlichkeit. Warm bleibt es, Donnerstag Starkregen + Gewitter, Freitag Abend letzte Schauer, dann kein Regen. Samstag wird der schönste Tag der Woche, das ist jetzt schon klar und alle Wetterstationen einschließlich meines Vaters sind sich einig. Am Donnerstag Abend in Serbitz kam tatsächlich der Starkregen an. Es pitschte und patschte, aber das Zelt stand schon. Also kein Problem. Abends zu Hause sagt der Wettermann erneut Freitag nachlassender Regen, Samstag Sonne bei 26-30 Grad. Und tatsächlich, am Freitag Abend pünktlich zum Turnierstart hört es auf zu regnen. Diese Wetterfrösche wissen alles so genau. Logisch für mich, dass der Samstag super wird und alle geplanten Spiele stattfinden. Nun war Samstag, ich gehe noch 08.30 Uhr zum Bäcker, begegnet mir doch mein Nachbar und meint, dass heute Mistwetter wird. Ich beruhigte ihn, denn ich wusste es ja besser: "Es zieht gleich auf und dann kommt die Hitze !" Kaum in Serbitz angekommen nahm ich zur Kenntnis, dass es mit dem blauen Himmel wohl noch einige Minuten dauern würde. Die beiden D-Jugend Teams aus Serbitz und Windi trudelten ein. Leider hatte Neukieritzsch am Vorabend abgesagt, was bei mir nicht auf große Begeisterung traf, aber nicht zu ändern war. 11:00 Uhr Anstoß unter blauen .... nein unter Regentropfen. Was war das ? Eine dunkle Wolke ? Ja Eine, die war aber 30 Quadratkilometer groß. Ab hier nahm das Wetterchaos seinen Lauf und sollte erst 15.15 Uhr beendet sein. Welche Frage ich mir stellte? Warum gibt es dieses Instrument der Wettervorhersage ? Ist es da nicht besser eine Wetternachschau zu machen ? Man könnte sich die Vorhersagen via TV, Net oder App sparen. Diesen Gedanken muss ich mal verfolgen. Zum Glück hatte ich an dem Tag Luggy um mich herum, der sich in die Stadionsprecher und DJ-Rolle reinsteigerte. Wenn die Beine nicht mehr so wollen, macht er halt Lautsprecher.... Er bemerkte des öfteren an, dass es aufgehört hat schnell zu regnen und das keine Besserung in Sicht ist. Das motiviert. Ansonsten füllte er die neue Rolle gut aus, egal ob er Wintersdorf mit Windischleuba verwechselt hat oder nicht. Die Gelben hatten dann halt getroffen. Erst als das Wetter besser wurde und meine Laune langsam den Minusgrad Bereich verlassen hat, dachte sich Luggy "jetzt mach ich die Maje mürbe". Kurzerhand entwarf er seinen eigenen Spielplan der Bambinis. Trotz zweier Spielfelder war nur eines besetzt, die Trainer wussten auch nicht so recht weiter, aber Kampfrichter Luggy hatte alles im Griff. Welche Frage ich mir stellte? Warum erstelle ich die Turnierpläne Wochen vorher, stimme die Anstoßzeiten auf die nachfolgenden Programmpunkte ab, richte danach die Kabinenbelegung aus ? Ich könnte mir die Zeit sparen und Luggy einen weißen Zettel hinlegen, mit Lineal und Bleistift. Diesen Gedanken muss ich mal verfolgen. Auch das Altherrenturnier muss überdacht werden, also nicht wie in Wimbledon (Dach) sondern das Teilnehmerfeld. Es kann doch nicht sein, dass der Ausrichter im Finale geschlagen wird, von Denen, die sie in der Vorrunde noch besiegt haben. Welche Frage ich mir stellte? Muss ich demnächst bestimmte Teams ausschließen oder nur noch den 2. Platz ausspielen und Serbitz vorweg auf EINS setzen? Aber kein Schaden ohne Nutzen...... Ein trommelnder Hilmar ist uns somit erspart geblieben ! Das Tauziehen stand an. Wo ist das Seil und wo wollen wir ziehen ? Nein, diese Frage stelle sich am Samstag nicht. Welche Frage ich mir stellte? Wenn wir doch Tauziehen machen, wie lange bräuchten wir dadurch den Platz nicht mehr abkreiden ? Diesen Gedanken habe ich nicht weiter verfolgt, trotz der Einsparungen... Nachdem am Nachmittag die Traktoren die ersten Autos vom Feld gezogen haben, war das Feld leer gefegt. Das Dorf Serbitz hingegen ähnelte einem Gebrauchtwagendorf. In Serbitz war am Straßenrand kein Platz mehr zu kriegen. Welche Frage ich mir stellte? Hat Serbitz jetzt mehr Autos als Einwohner ? Die Frage war eindeutig mit Ja zu beantworten. Bei den Bambinis waren sicherlich mehr als 350 Personen zeitgleich auf der Anlage. Nun kommen wir mal zur Gulaschkanone. Geschmacklich war die Gulaschsuppe in Ordnung, jedoch standen am Sonntag noch ca. 8 Eimer rum. Welche Frage ich mir stellte? Haben wir so wenig Umsatz gemacht, hat die Suppe nicht geschmeckt oder hat Wolfi beim Dauerregen den Deckel aufgelassen ? Eine Frage die ich mit Wolfi mal klären muss. Nachdem der Turnierstreß vorbei war, hatte ich auch mal Zeit mich unters Volk zu mischen. Viele bekannte Gesichter und ehemalige Serbitzer Fußballer waren gekommen. Small Talk hier, Small Talk da, alle ab 15.15 Uhr gut gelaunt. Aber der Platz sah aus... Wildschweine müssens gewesen sein. Vor dem Festzelt kein Rasen mehr, nur Schlamm. Aber was war das? Not macht erfinderisch. Frauen mit engen Jeans und Stiefeln. Eigentlich nicht schlecht anzugucken aber Stiefel aus Gummi. Das war neu. Welche Frage ich mir stellte? Gibt es einen neuen modischen Trend ? Selbst beim Tanz im gut gefüllten Festzelt hielt die Anzugsordnung an. Apropos Trends und Festzelt. Striptease ist wieder angesagt. Liese und Emmes auf Bank und Tischen, Steve im Schlagsahne Zweikampf, die Thekenbesatzung unkonzentriert. Welche Frage ich mir stellte? Kann man das noch verantworten (Liese, Emmes zu alt, Steve zu jung, Verluste beim Ausschank) ? Kurios: Etwas ungläubig fragte ich aber während des Strip 3 junge Kerle, warum sie gerade jetzt Bier bestellten ? Sie gaben mir keine Antwort (Andere Neigung ? Verlust der Muttersprache?) Wo wir gerade bei Trends sind. Die Hartgeldbestellung kann demnächst minimiert werden. Den letzten Glaspfand lassen sich unsere Gäste nicht mehr auszahlen (sonst Mangel an 2 € Stücken). Sie wandeln das Glas in 4 Rhabarber Schnäpse um. Welche Frage ich mir stellte? Ist das möglicherweise eine neue Geschäftsidee und können wir diese zum Oktoberfest verproben ? Am Ende stelle ich gern nochmal den Verein in den Mittelpunkt. Verein kommt von "vereint". Leider konnten sich nicht alle Mitglieder in das Wochenend Vereinsleben einbringen. Schade eigentlich. Welche Frage ich mir stellte? Stellen wir demnächst jedem Mitglied eine separate Einladung zu, mit der Möglichkeit zu antworten: JA - ich komme Ist noch offen - geh aber mal von NEIN aus NEIN - warum sollte ich gerade dieses Jahr mitmachen Nun ja, vielleicht wende ich die Antworten bei der nächsten Anschaffung von Vereinsklamotten auch mal an. Diesen Gedanken werde ich verfolgen. Nun genug der Rückbetrachtung. Danke an alle Helfer, auch die nicht in der vordersten Reihe wie am Grill oder Theke standen, sondern vielmehr helfende Hand in der Küche, beim Kuchen backen oder Obst aufschneiden waren. Vielen Dank allen Sponsoren, die wieder treu zur Stange gehalten haben und das Planungsrisiko dadurch minimieren. Lasst uns noch das 5. Oktoberfest am 29.09. und das 25. Jubiläumskinderfest in 2013 feiern ! Dies sollte Auftrag und Ansporn zugleich sein !!!! Danach werde ich Meteorologe...... Wir sehen uns wieder ! Ein Serbitzer aus Borna.
Mike Majetschak für laenderauswahl.de		10.07.2012

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