Wenn man in dieser Woche aufzählen würde wer alles fehlt, könnte man meinen, dass wir doch noch irgendwie zwei Mannschaften stellen könnten. Das wir aber nur eine haben, und dann nur ein Wechsler auf der Bank platz nahm, sollte schon zu bedenken geben. Das sind Entwicklungen bei denen jeder, der nicht anwesend war(inklusive Training!), sich einmal hinterfragen sollte.
Serbitz spielt schon seit einigen Wochen mit einer Zwischenlösung aus Dreier-/Viererkette. Obwohl unsere Trainer dies nicht so beschreiben, so muss man doch sehen, dass diese Umstellung bisher ganz gut läuft. Dies liegt augenscheinlich aber nicht unbedingt daran, dass die Dinge, welche vom Trainergespann angesprochen werden, gut umgesetzt werden, sondern weil sich der Mannschaftsverbund während des Spiels an die altbewährte Libero-Lösung hält. Immer wieder lässt sich einer der beiden „Innenverteidiger“ fallen und bildet den letzten Mann. In diesem Spiel war es Schenk. Wolf orientiert sich mehr auf die Vorstopperposition, interpretiert aber, im Verbund mit dem vor ihm agierenden Kubik, seine Aufgabe sehr offen und verschiebt meist zum richtigen Zeitpunkt.
Schwerer hatte es da schon der etwas nach vorn geschobene Kowalski. Eigentlich sollte er leicht vor Kubik die erste Defensive bilden, dieses Experiment scheitert aber. Was aber nicht an Kowalski lag, sondern an Kleinert. Dieser lässt sich zu leicht ablenken und aus der Zentrale immer wieder nach hinten und auf die Außen ziehen. Aus diesem Grund entsteht zu der Zeit in der er auf dem Platz ist kein geordnetes Spiel. Kowalski nutzt die sich bietende Gelegenheit und agiert auf Grund der dadurch entstehenden freien Räume zu offensiv und fehlt hinten.
Das macht aber nichts aus, denn die Serbitzer Defensive ist derzeit das Prunkstück. Man kann kaum einen hervor heben, da der Verbund gut bis sehr gut agiert. Selbst der Ausfall von Schellenberg wird ohne Weiteres kompensiert. Da hat es der Trainer schon schwer bei der Aufstellung, falls mal alle da wären. Neukirchen kommt nur sehr vereinzelt zu zwingenden Aktionen und ist nur selten in der Lage durchzubrechen und Winkler im Tor in Gefahr zu bringen.
So gut die Defensive ist, so sehr kränkelt derzeit die Offensive. Lange und Fischer sind zu wenig ins Spiel integriert, ein Problem das unsere Außenspieler seit Begin der Saison verfolgt. Hier hilft meist nur der lange Ball in die Spitze oder Einzelaktionen. Durch die Mitte ging an diesem Sonntag nicht viel.
Bei einen dieser langen Bälle von Kubik, kann sich Fischer gut auf der rechten Seite durchsetzen. Er schüttelt seine Verteidiger ab und bringt die Flanke von der Grundlinie auf den langen Pfosten. Dort hat Müller kaum Probleme und braucht den Ball aus nicht mal 1m nur in die Maschen zu köpfen. Mit dieser Führung im Rücken geht man in die Pause.
Viel Positives gibt es nicht zu sagen. Mit einer vermeintlichen Rumpfelf, was aber eher nur auf Grund der Kadertiefe so bezeichnet werden kann, steht man gut und lässt nicht viel zu. Man führt und kann damit zufrieden sein. Es gibt keine Umstellungen zur zweiten Hälfte.
Die zweite Halbzeit ist ein Spiegelbild der Ersten. Serbitz steht sicher ohne groß Druck nach vorn aufzubauen. Kleinert agiert nun so wie es eigentlich gewollt war, auf der Zentrale hinter der Spitze. Doch auch das bringt ihn nicht besser ins Spiel. Er wirkt wie ein Fremdkörper ohne große Bindung zum Spiel. Das 2:0 aus serbitzer Sicht wird von Fischer per Einzelaktion eingeleitet und vollstreckt. Er schnappt sich den Ball und nimmt die direkten Gegenspieler durch seine Schnelligkeit gut aus dem Spiel. Als er sieht dass der Hüter der Gastgeber zu weit vor dem Tor steht probiert er einfach sein Glück aus der zweiten Reihe. Sein wunderschöner Schuss landet im Netz. Selbst wenn der Neukirchener Torwart richtig gestanden hätte, hätte man nicht sicher sagen können ob er den Ball halten würde.
Man kann über die Hausherren sagen was man will, sie gaben sich aber nie auf. Sowohl nach dem 2:0 nicht, als auch im späteren Spielverlauf. Es fehlte ihnen aber im Spiel an der nötigen Qualität und die individuelle Klasse war klar auf Seiten der Serbitzer. Das dann das Anschlusstor auf Grund eines Fehlers von Aushilfshüter Winkler fällt, ist nur mehr beweis für diese Tatsache.
Beeindruckt wirkte Serbitz deswegen aber nicht. Im Gegenteil, der FSV versuchte die Flucht nach vorn, und die gelang. Nur wenige Minuten nach dem Anschlusstreffer ist es Kubik der sich verdient macht. Denn er kann nach einem gut vorgetragenen Konter auf der linken Seite fast die ganze Hintermannschaft der Gastgeber auf sich ziehen und mit einem schönen Pass in den Rückraum auf den frei stehenden Müller die Vorarbeit zum 3:1 leisten. Müller hat es in der Situation nicht leicht, macht aber das Beste daraus und schlägt den Ball per Direktabnahme in die lange Ecke. Der Torhüter der Gastgeber ist dabei chancenlos.
Das Spiel wird zwar im Anschluss nicht besser, aber Neukirchen drückt wieder vermehrt. Serbitz versucht per Einwechslung hier etwas die Luft raus zu nehmen. Der enttäuschende Kleinert verlässt den Platz für Nestler, welcher sich etwas defensiver orientieren sollte. Doch dafür war erst einmal keine Zeit. Denn der FSV bekommt nun die zweite Luft und kann zwei bis drei gute Konter fahren und die Gastgeber etwas aus dem Spiel nehmen. So fällt beispielsweise das 4:1: Nestler bekommt einen Abpraller auf Höhe der Mittelfeldlinie und verlängert den Ball per schönen hohen Pass auf Lange. Dieser kann das Leder zwar nicht unter Kontrolle bringen, aber hier hilft das Glück weiter. Von der Hüfte springt das Spielgerät zum mitlaufenden Müller, welcher sich ein drittes Mal in die Torschützenliste eintragen kann. Ohne große Probleme netzt er zum Endstand ein.
Für den Rest der Partie ist Neukirchen bemüht Schadensbegrenzung zu betreiben mit vereinzelten Versuchen doch noch ein Tor zu erzielen, aber auch hier scheitert man an der Serbitzer Hintermannschaft. Der FSV ist am Ende stehend K.O., die drei Punkte kann er aber trotzdem einpacken.
Keine schöne Partie. Kein Augenschmaus. Ein Arbeitssieg.
Nun stellt sich die Frage, warum man einen ganzen Monat auf das nächste Spiel (08.12.) warten muss. Sowohl die Serbitzer als auch Kohren-Sahlis haben am Wochenende spielfrei, wir werden die Antwort vermutlich nie erfahren.
M. Nestler für laenderauswahl.de
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