Kein Schritt nach vorn Das Nachholspiel gegen Auligk war von vorn herein etwas Besonderes. Zum Einen weil es sich um ein Kellerduell handelte: Vorletzter gegen Drittletzten, und zum Anderen weil das Spiel in Groitzsch auf dem Kunstrasenplatz statt fand. Dies kam den Auligker Spielern genau recht, denn das Spielfeld orientiert sich an den Minimalmaßen. So konnten die Gastgeber das Spiel eng machen und kompakt verteidigen. Serbitz kam trotzdem zu vielen guten Gelegenheiten. | ||
Holger von Fintel - Spieler des Tages | ||
In dieser Woche mussten wir auf die Stammkräfte Schenk und Winkler verzichten. Zum Libero wurde Lange erkoren und als Stürmer Bauch. Seinen Platz im Mittelfeld nahm Lehmann ein, der sich kurzfristig bereit erklärt hatte auszuhelfen. Der Rest der Mannschaft blieb zur Vorwoche ohne Veränderung. Die Bank war mit fünf Auswechselspielern und Trainer Wimberger gut besetzt. Zu Beginn der Partie merkte man dass sich beide Teams noch an das Spielfeld gewöhnen mussten. Ein richtiger Spielfluss kam bei beiden Mannschaften nicht zu Stande. Vereinzelte Schüsse aus der zweiten Reihe waren das Gefährlichste was man beobachten konnte. Ab der 20. Minute kamen dann die Gäste aus Serbitz besser ins Spiel und konnten sich einige Chancen erarbeiten. Innerhalb von 10 Minuten hatte der FSV drei gute Möglichkeiten in Führung zu gehen. Zuerst durch Lehmann, dieser bekommt nach guter Vorarbeit von Richter am 11Meterpunkt den Ball zugespielt und verzieht leicht. In der 25. Minuten ist es Schultheiß welcher von Fischer in Szene gesetzt wird, jedoch nur eine Ecke heraus holt. Zwei Minuten später hat wiederum Lehmann die Chance einzunetzen. Er bekommt nach Einwurf den Ball und kann trotz Bedrängnis schießen. Das Leder fliegt nur knapp am Lattenkreuz vorbei. Die Gastgeber können sich nur selten befreien und profitieren nur ab und an von den Serbitzer Abstimmungsschwierigkeiten in der Hintermannschaft, beispielsweise von einem schwachen Abwurf von Wolf. Aber unser Hüter ist auch immer wieder zur Stelle wenn es brenzlig wird, so kann er in Minute 29 einen flachen Schuss gut zur Ecke klären. Eine der besten Chancen in Halbzeit eins wird durch Fischer eingeleitet. Irgendwie schafft er es seine Bewacher über rechts abzuschütteln und in den 16er zu gehen, dort spielt er zu Lehmann, welcher ohne Bedrängnis den Ball nur wenige Zentimeter am Pfosten vorbei setzt. Kurz vor der Pause haben beide Mannschaften noch gute Gelegenheiten den Ball im Netz zu platzieren. Zuerst scheitert Auligk nach Ecke, in dem sie einen Schuss knapp über die Latte setzen, dann kann Penzholz nach Freistoß von Lehmann den Ball nicht recht gedrückt bekommen, so dass der Hüter der Gastgeber keine große Mühe hat den Kopfball sicher zu halten. In der Nachspielzeit der ersten Hälfte haben eigentlich schon alle abgeschalten und sind mit dem Kopf in der Kabine. Auligk nutz diese Gelegenheit um noch einen Angriff zu fahren. Nachdem man sich über die rechte Seite durchgekämpft hat wird an den 16er zurück gepasst, dort wartet ein Stürmer und schießt gegen den Lauf des Hüters und leicht verdeckt ins Eck zum 1:0 ein. Ein Tor zur Unzeit. Vor allem stellte es aber den Spielverlauf auf den Kopf. Serbitz war die klar dominierende Mannschaft und konnte die eindeutigeren Chancen heraus spielen. Nun muss man also wieder mit einem Rückstand zurecht kommen. Serbitz drehte zu Beginn der zweiten Hälfte richtig auf. In Minutentakt folgten die Chancen. Zuerst wurde Richter von Tietze per langen Pass in die Spitze bedient. Dieser nimmt den Ball gut mit und steht allein vor dem Hüter. Dann versagen die Nerven und er trifft den Ball nicht richtig, er geht in Zeitlupe am Tor vorbei. Wenig später ist Fischer wieder zur Stelle und kann bei einem seiner Tempodribblings die Gäste ausspielen und Richtung Tor ziehen. Er setzt den Ball nur an den Innenpfosten, von wo aus er raus springt. Wieder ein paar Minuten drauf erläuft Richter einen Befreiungsschlag von Lange. Er kann sich nur schwer gegen seine Bewacher durchsetzen, den Ball aber zumindest ans Lattenkreuz schießen. In der 53. Minute ist es dann endlich soweit und der FSV belohnt sich für seine Leistung selbst. Bauch kommt zum Freistoß und schießt flach in die Torwartecke. Der Hüter reagiert zu spät und kann den Ball nur noch aus dem Netz holen. Im Anschluss ans Tor kann sich Auligk etwas aus der Umklammerung befreien und selbst zwei Chancen verbuchen. Beide Male kann Wolf Schüsse aus naher Distanz gut halten. Dann ist Serbitz wieder am Drücker. Per Einwurf wird Lehmann frei gespielt, er sieht den mitgelaufenen Bauch im 5er und flankt zu ihm. Bauch nickt aus ca. 1Meter zur 2:1 Führung für den FSV ein. Doch lange sollte die Führung nicht halten. Denn schon vier Minuten später, in der 73.min, kann Auligk wieder ausgleichen. Ein sehr weiter Einwurf, knapp vor dem 5-Meterraum wird direkt in die lange Ecke geköpft. Der Ausgleich gibt Auligk noch einmal den nötigen Rückenwind für die letzten Minuten. Zuerst setzen sie einen Freistoß am Lattenkreuz vorbei um wenig später den 30Meter heraus eilenden Wolf per Fernschuss in eine brenzlige Situation zu bringen. Glücklicherweise war der Schuss nicht platziert genug. Serbitz hätte per Konter kurz vor Schluss alles noch einmal zu Gute wenden können, doch Bauch kann den Ball kurz vor dem Tor nicht recht kontrollieren und so keine ernste Gefahr für den Torwart darstellen. Doch die aufregendste Szene spielte sich in der Nachspielzeit ab. Auligk kann einen Konter gut über die rechte Seite spielen. Wolf eilt heraus um den Querpass abzufangen und wird rüde von einem Spieler aus Auligk angegangen. Der Schiedsrichter ignoriert den auf den Boden liegenden Torwart und lässt weiter spielen. Der erste Schuss wird von Jäger abgefangen, der zweite Schuss landet in den Füßen der Abwehrspieler. Noch einmal können sich die Gastgeber den Ball gut auflegen und zielen dieses Mal gut genug um zu treffen. In letzter Sekunde bekommt Lange den Ball geklärt, in dem er per Hand das Leder aus dem Dreiangel kratzt. Die Folge war natürlich rot und Elfmeter. Doch Wolf lag immer noch verletzt auf den Boden. Es hat einige Zeit gedauert bis er behandelt werden konnte. Nestler machte sich schon warm und erwartete die Einwechslung samt Elfer. Doch Wolf signalisierte Bereitschaft den Strafstoß selbst halten zu wollen. Es folgten einige Sekunden des Wartens bis es dann endlich soweit war. Der Schütze läuft an und Wolf hält den schlecht platzierten Schuss. Die Freude auf Serbitzer Seiten war natürlich groß, trotz der roten Karte. Die letzten Minuten vergingen wie im Flug. Nur ein Punkt ist definitiv zu wenig. Serbitz war über weite Strecken des Spiels die klar bessere und dominierende Mannschaft. Der FSV hat verlernt Tore zu schießen, derzeit verliert man nicht, weil man hinten zu viel rein bekommt, sondern weil die Stürmer viel zu viele Chancen brauchen um ein Tor zu erzielen. Trotzdem steht man zur Winterpause nicht auf einem Abstiegsplatz, das minimalste aller Ziele ist damit geschafft. Im nächsten Jahr muss sich trotzdem einiges ändern. M. Nestler für laenderauswahl.de |