Kleiner Befreiungsschlag

Nach der Niederlage am letzten Spieltag gegen Eschefeld herrschte eisiges Schweigen in der Kabine. Alle Spieler und Verantwortliche schauten sich ungläubig an: Wie konnte man so verlieren? Das man in manchen Spielen unterliegt, ist normal. Dass man auch ab und zu nicht die ganze Leistung abruft, ist auch im Bereich des Möglichen. Doch das man sich so schwach präsentierte, hatte keiner erwartet. Kaum einer war auf normalen Niveau und viele blieben hinter den Erwartungen. Gegen Lobstädt war Einiges wieder gut zu machen, und nicht nur weil man im Hinspiel ähnlich schlecht spielte wie die Woche zuvor in Eschefeld.


So spielte der FSV
Andreas Schenk
- Spieler des Tages


In dieser Woche fehlten mit Badstube, Lange, Wolf und Penzholz vier Stammkräfte, Kurze meldete sich ebenfalls nicht einsatzbereit. Im Tor nahm deswegen Nestler seinen Platz ein. Die Abwehr wurde mit dem wieder genesenen Tietze aufgefüllt. Die 6er Positionen wurden von Schultheiß und Wimberger ausgefüllt. Für Richter, welcher wieder als Stürmer auflief, ging Fischer auf die Außen.

Serbitz begann das Spiel druckvoll und lies den Lobstädtern vor allem in den ersten 20 Minuten wenige Luft. Der FSV war präsenter und erarbeitete sich vor allem über die Außen von Fischer und Jäger immer wieder gute Chancen. Lobstädt kam zu Beginn nur schwer in tritt, sie verliefen sich des Öfteren in der gut aufgelegten Serbitzer Hintermannschaft oder wurden wegen Abseits zurück gepfiffen.
Serbitz machte fast alles besser als eine Woche zuvor. Das Umschaltspiel funktionierte sehr gut. Bauch, welcher als 10er viel Laufarbeit leistete, schaltete sich immer wieder in die Defensive mit ein und konnte so ein ums andere Mal den Gegner früh den Ball streitig machen. Serbitz versuchte das Geschehen an die Mittellinie zu verschieben und die Lobstädter früh im Spielaufbau zu stören. Eine dieser Störaktionen wurde dann vom FSV auch genutzt. Bauch bekommt den Ball von links zugespielt und zieht ab. Der Schuss war schon gut platziert, konnte aber stark vom gut aufgelegten Lobstädter Hüter gehalten werden. Dieser lässt den Ball nach vorn abtropfen. Bauch setzt nach und wird von hinten kurz vor dem Nachschuss gefoult. Der fällige Elfmeter wird von Schenk eiskalt verwandelt. Bis hierhin eine verdiente Führung für den FSV. Welcher auch schon eher durch Winkler hätte in Führung gehen können, aber am Torwart scheiterte.
Im Anschluss schafft es Serbitz nicht die gute Leistung fortzusetzen. Lobstädt kam ab der 30. Minute immer besser ins Spiel und kann mehrere gute Chancen für sich verbuchen. Die gefährlichste war dabei eine gute Kombination am 16er die dazu führte, dass zwei Stürmer allein vor Nestler auftauchten. Nachdem der Ballführende aber zu spät abspielte, und sein Mitspieler vor den Ball lief, pfiff der Schiedsrichter wegen Abseits das Tor zurück. Weitere gute Möglichkeiten, wurden entweder von Nestler oder von der Abwehr gut geklärt. Eine strittige Szene gab es dann noch einmal kurz vor der Halbzeit, als ein Stürmer sich über die Außen bis in den 16er arbeitete und von zwei Serbitzer Verteidigern von den Beinen geholt wurde. Aus Sicht des Serbitzer Schlussmanns trafen beide den Ball, über einen Strafstoß hätte man sich aber nicht beschweren dürfen.



Auf Grund der Anfangsphase eine gerechte Halbzeitführung des FSV. Lobstädt kam vor allem gegen Ende der ersten Hälfte zu guten Möglichkeiten, der Ausgleich lag zeitweise in der Luft und wäre nicht ungerecht gewesen.

Die zweite Halbzeit begann ähnlich dem Ende der ersten. Nur dass die Gäste aus Lobstädt zu weniger Chancen kamen. Sie drückten auf den Ausgleich, schafften es aber nicht das Serbitzer Abwehrkollektiv zu überwinden. Der FSV beschränkte sich zu Beginn auf Konter und kam so zu guten Strafraumszenen. Richter und Bauch harmonierten im Zusammenspiel sehr gut und konnten oft für Gefahr im gegnerischen Strafraum sorgen. Einer dieser Konter führte zur 2:0 Führung. Winkler setzt sich auf rechts gegen seinen Bewacher durch und flankt scharf in die Mitte, dort wartet Richter und kann seinen Kopf nicht mehr wegziehen.
Direkt im Nachgang ist Serbitz für kurze Zeit wieder klar spielbestimmend und kann weitere Möglichkeiten heraus spielen. Richter durch einen Flachschuss oder Fischer über eines seiner Tempodribblings waren die besten Chancen für den FSV nach dem Tor.
Lobstädt berappelte sich aber relativ schnell wieder und gab sich noch längst nicht geschlagen. Serbitz verwaltete das Spiel jetzt und kam so zu wenigen Torraumszenen. Nachdem dann der Anschlusstreffer für Lobstädt fiel, erwartete dem FSV ein kleines Offensivgewitter. Die Gäste scheiterten allerdings immer wieder an der gut aufgelegten Serbitzer Abwehr, die nur noch wenige Möglichkeiten zu ließen.

In der Nachbetrachtung kann man aus Serbitzer Sicht von einem guten Spiel und verdientem Sieg reden. Lobstädt tat nach dem Anschlusstreffer einfach zu wenig um ein Unentschieden heraus zu spielen. Trotzdem wäre von der Leistung her der Ausgleich drin gewesen, diesmal war der Fußballgott allerdings ein schwarz-gelber. Wenn man in Auligk nächste Woche siegt, ist man den Abstiegsrängen dann erst einmal etwas entwischt, wenn...

M. Nestler für laenderauswahl.de