Wenn man unten steht, läuft es einfach nicht

Nachdem man hoffte, dass wenigstens gegen Rötha der ein oder andere Punkt zu holen sei, war mein schon ziemlich enttäuscht als man wieder mit leeren Händen nach Hause kam. Gegen Neukirchen war man, natürlich, der krasse Außenseiter. Die Spiele gegen die Fortuna immer wieder für den ein oder anderen Aufreger gut. Man erinnere sich nur an das erste Spiel im letzten Jahr, dass am Ende mehrere Elfmeter und Platzverweise vorzuweisen hatte. Dieses Spiel gestaltete sich nicht ganz so dramatisch. Der Schiedsrichter sollte trotzdem am Ausgang der Partie nicht unbeteiligt sein.


So spielte der FSV
Michael Dinter
- Spieler des Tages


Erstmal spielten in dieser Saison Richter und Bauch von Anfang an. Winkler zog sich in die Abwehr zurück und sollte mit dem vor ihm postierten Dinter ggf. die Positionen tauschen. Fischer nahm auf der rechten Seite platz. Eine starke Truppe stand auf dem Spielfeld, sie vermochte auch erste Anzeichen zu geben, wohin es vielleicht bald gehen kann. Denn das Spiel war das bisher spielerisch und kämpferisch beste der laufenden Saison.

Von Beginn an waren sich beide Teams relativ ebenbürtig. Sowohl was das Chancenherausspielen anbelangte als auch deren Verwertung. Es war kein hochklassiges Spiel, es lebte eher vom Kampfgeist her. Neukirchen konnte sich schon früh Möglichkeiten erarbeiten. Wie in der dritten Minute, als Bauch ausgenommen wird und der Ball Richtung Elfmeterpunkt fliegt. Karig läuft diesem entgegen, der Stürmer ist schneller, kann aber das Leder nur neben den Pfosten setzen.
Die nächste Möglichkeit sollte ein wenig auf sich warten lassen. Serbitz bekam nach einer guten Viertelstunde eine Ecke zugesprochen. Bauch tritt an und bringt sie stark in den Strafraum, dort steht Dinter und kommt überraschend zum Kopfball. Kann aber leider nicht einnetzen. Das Spiel plätscherte nun so vor sich hin. Bis ein lauter Pfiff von Schiedsrichter Dorn auch den letzten Zuschauer weckte. Er zeigte auf den Elfmeterpunkt. Überraschend, selbst für die Gäste. Der Torhüter und Kapitän der Neukirchener trat zum fälligen Strafstoß an und besiegte sein Pendant im serbitzer Tor(20.min).
Noch geschockt vom 0:1 durch die Gäste zeigten die Serbitzer die gewohnten unkonzentrierten Augenblicke in der Hintermannschaft. Glücklich für den FSV, konnte die Fortuna diese nicht nutzen. Auch Karig im Tor hatte seinen Anteil daran, als er zum Beispiel einen Kopfball aus kurzer Distanz stark hielt (28.min).
Doch die Gastgeber fingen sich wieder und begannen nun mit ein paar Kombinationen das Mittelfeld schnell zu überbrücken. Badstube und Bauch hatten daran großen Anteil. Doch am meisten rackerte Dinter. Welcher sowohl vorn als auch hinten immer wieder zu finden war und auch die größten Chancen der Serbitzer hatte. So vergab er aus guter Position zwei Chancen(31.min und 40.min) in dem er den Ball über die Latte schoss. Auch Bauch sollte in der 35. min seine Gelegenheit bekommen. Doch ein Neukirchener Spieler kann in letzter Sekunde auf der Linie klären.



Die letzten Minuten der ersten Halbzeit sollten Mut für die nächsten 45 Minuten machen. Als der Anpfiff für die zweite Hälfte jedoch ertönte, war nicht mehr ganz so viel davon zu sehen.
Serbitz war bemüht eine Linie in das Spiel zu bekommen. Derzeit fehlt jedoch ein Führungsspieler, der den Ball auch mal hält und ihn intelligent verteilen kann. Dass Badstube schon solche Ansätze zeigte stimmt zuversichtlich. Allerdings tauchte er immer mehr in Halbzeit zwei unter. Sollten er und Bauch sich in Zukunft öfters den Ball zuspielen können wäre zumindest die Zentrale des serbitzer Mittelfeldes ganz gut besetzt.
Doch das alles fehlte nach Wiederanpfiff. Neukirchen verbuchte nun eine Chance nach der anderen und kann die weit aufgerückten Gastgeber immer wieder überspielen. Vor allem über die serbitzer linke Seite kamen sie immer wieder, Weinert hatte nicht den besten Tag erwischt. Trotzdem waren die Bemühungen der Gäste umsonst. Denn sie scheiterten an sich selbst bzw. an der Abstimmung im Abschluss. Doch auch Karig parierte mehrere Bälle stark.
Also musste wieder Schiedsrichter Dorn zur Pfeife greifen. Dieses Mal war der Elfmeterpfiff allerdings unstrittig, Lange sah dafür auch zu Recht die gelbe Karte. Wieder trat der Hüter der Gäste an und wieder überwand er unseren Torwart(61.min).
Nun könnte man meinen ist die serbitzer Mannschaft zusammen gebrochen. Doch weit gefehlt: der FSV bäumte sich noch mal auf und erzielte sogar den Anschlusstreffer. Schultheiß, kurz zuvor für den verletzten Schenk gekommen, passt gut auf Fischer. Dieser lässt in seiner bekannten Art 2-3 Abwehrspieler stehen und kann sich noch genügen Kraft sparen um dann ins lange Eck zu vollenden(78.min).
Serbitz löste logischerweise nun die Abwehr auf und versuchte noch Druck auszuüben. Vor allem Dinter holte sich hinten immer wieder die Bälle, im Zusammenspiel mit Winkler hinter ihm konnte er richtig aufblühen. Doch es half mal wieder nichts. Neukirchen erzielte drei Minuten vor Schluss über einen Konter den 1:3 Endstand. Glücklich muss man sich noch schätzen, dass Sie kurz darauf eine 100%ige Chance nur an die Latte setzten, sonst wäre man mal wieder mit vier Gegentoren vom Platz gegangen. Der Abpfiff folgte wenig später.

Abschließend stimmt einen die Partie trotz Niederlage etwas zuversichtlicher für die Zukunft. Die Serbitzer kämpften und gaben sich bis kurz vor Schluss nicht auf. Auch das spielerische blieb dieses Mal nicht immer auf der Strecke. Sollten wir nicht wieder unter Verletzungspech leiden und Richter und Bauch können mehr als zwei Spiele zusammen bestreiten gibt es vielleicht doch noch Hoffnung.

M. Nestler für laenderauswahl.de