Serbitz weiterhin ohne erkennbaren Siegeswillen

Nachdem man in der letzten Woche schon nicht besonders gegen Frohburg glänzen konnte, war mit Geithain ein Gegner auf der Tagesordnung, der bisher genauso erfolgreich in 2010 war wie die Eintracht. Betonung liegt auf: war - denn nach dem Spiel sollten sie ihren ersten Sieg verbuchen können.


So spielte der FSV


Serbitz spielte mit einer gewohnten Aufstellung, die beiden Ausnahmen bildeten Kurze im Tor und Richter auf der Außenbahn. Richter rückte aus der zweiten Mannschaft in die Erste wegen seiner konstant guten Leistung, trotzdem blieb er das Spiel über eher grau.

Die ersten 20 Minuten sollten das Spiel schon entscheiden, es war grauenhaft, als Serbitz Fan. Mit Glück muss man sagen, hat sich das keiner angetan. Straften die Fans des FSV die Mannschaft mit Abwesenheit oder war man eher wegen der doch weiten Entfernung und der frühen Spielzeit nicht angereist? Beides wäre zu verstehen gewesen, denn Serbitz tat sich mal wieder schwierig. Eigentlich sollte Viering als Libero Sicherheit geben, zumindest hatte sich das Interimstrainer Majetschak gedacht, nur leider ging der Plan mit Nichten auf. Man sah Viering, wie fast immer, an, dass er nach kurzer Zeit keine Spielfreude mehr verspürt. Doch dies erst nach den 20 Minuten Rückstand, und auch erst nachdem Majetschak ergebnisbedingt umstellte. Doch kurz zu den Fakten:

Geithain bestimmte früh die Partie, ohne aber jemals im gesamten Spiel Gefahr auszustrahlen. Die Tore fielen, wie fast jede Woche, durch individuelle Fehler. Beginnend in der 7. Spielminute. Ein langer Einwurf, in den Strafraum, Kurze kommt zu unentschlossen raus, wird dadurch durch einen Spieler leicht behindert und kann den Ball nur abklatschen. Das Spielgerät fliegt zu einem Geithainer der ins leere Tor abschließt. Kurz darauf hat Serbitz die Chance zum Ausgleich, als Grüneberg einen langen Ball von Winklmeier erkämpft und aus gut 30m aufs Tor abzieht. Der Ball wird abgefälscht und kann vom Hüter abgewehrt werden. Nach gut einer Viertelstunde begeht Richter an der Mittellinie einen Fehlpass, durch den ein Konter eingeleitet wird. Der Geithainer Spieler zieht nach rechts Außen und bringt eine Zuckerflanke auf den langen Pfosten, an dem sein Teamkamerad ungehindert einköpft. Nur zwei Minuten drauf kann Geithain auf ein 3:0 erhöhen. Vorausgegangen war ein Serbitzer Freistoß, der nicht ungefährlicher sein kann. Der Ball wird an den 16er gespielt an dem Dinter diesen verliert. Daraus resultiert ein schneller Gegenstoß den Kurze nicht mehr abwehren kann.
Wäre ein Serbitzer Fan gekommen, hätte er spätestens jetzt bereut dies getan zu haben. Doch es war ja zum Glück niemand da.
Majetschak reagierte nun und stellte offensiver auf. Viering in die Zentrale, S. Winkler nach außen und Wimberger als Libero. Dies führte dazu, dass man die Gastgeber mehr in ihre Hälfte drängte, jedoch kaum zu Chancen kam, ganz im Gegenteil, man lud die Geithainer zu Kontern ein. So führten Stoppfehler von Weinert und ein schwaches Zweikampfverhalten zu Möglichkeiten der Alemannia. Deren erfolgreicher Abschluss jedoch durch Kurze und den Pfosten verhindert wurden. Kurz vor der Pause dann ein Lichtblick. Viering setzt sich auf der linken Außenbahn gut durch und flankt auf den herein laufenden T. Winkler, welcher seiner Torflaute endlich ein jähes Ende setzte und per Kopf einnetzte. Man ging also mit einem 3:1 in die Kabine.



Auf der Bank schnupperte man schon Morgenluft. Schließlich waren Spieler der zweiten Mannschaft dabei, die in Rötha einen 3:0 Rückstand noch in ein Unentschieden ummünzten. Sollte hier etwa das Gleiche möglich sein?

Natürlich nicht. Dafür war man einfach zu schlecht. Denn auch die zweite Halbzeit wurde von Geithain dominiert. Dazu kam, dass man in dieser Hälfte eher schlechten Fußball geboten bekam. Serbitz zeigte keinen Ehrgeiz. Die Köpfe hingen, die Körpersprache offenbarte was 45 Minuten später beschlossen war. Nämlich die vierte Niederlage in Folge in 2010.
Serbitz kann einfach nicht gewinnen, und wenn man ein Spiel gesehen hat, könnte man auch sagen: Serbitz WILL einfach nicht gewinnen. Natürlich könnte man sagen: Individualfehler führen halt immer mal wieder zu Toren des Gegners. Aber deswegen spielen wie nun mal „nur“ Kreisliga, weil hier noch Fehler passieren, und weil nicht alle solch herausragende Spieler sind wie Maradona oder Beckenbauer. Hier muss man nun mal den einen Schritt mehr entgegen kommen, hier muss man nun mal einen Meter mehr laufen und hier muss man sich nun mal vom Gegenspieler lösen um frei zu stehen. Keiner bekommt in dieser Liga einen Pass wie den nächsten hin. Das beste Beispiel ist hier dass 2:0 der Geithainer: Die Flanke die zum Tor führt hat der Spieler das ganze Spiel nicht mehr zu Stande gebracht, ich behaupte sogar, dass dieser diese Flanke auch in den nächsten 2-3 Spielen nicht zu Stande bekommt. Wenn dies so wäre, wäre RB Leipzig sicherlich schon aufmerksam geworden, aber er spielt weiter in Geithain, und das in der drittletzten Liga, und genau das sollte auch endlich den Spielern des FSV klar werden. Kommt endlich wieder auf den Boden der Tatsachen, spielt das was ihr könnt und rennt auch mal einen Meter mehr als nötig. Keiner wird euch klagend anschreien wenn ihr nach 70 Minuten kaputt vom Spielfeld geht, wenn ihr euer Bestes gegeben habt.

M. Nestler für laenderauswahl.de