Schlimmerer Absturz als bei der SPD

Wer sich am Samstag den weiten Weg nach Groitzsch gespart hat, hat alles richtig gemacht. Die Vorzeichen standen schon vor der Partie ziemlich schlecht aber das erste Mal traf man auf einen Gegner, den es zu bezwingen galt. Drei Punkte waren hier definitiv eingerechnet. Vor allem da Groitzsch die ersten Spiele alle haushoch verloren hatte, auch gegen Rötha, welche von Serbitz geschlagen wurden. Das man dann allerdings solch eine Vorstellung abliefert, spottet aller Beschreibung.


So spielte der FSV


Die Aufstellung wurde abermals durcheinander geworfen. Auf Grund der Sperre von Wimberger, sowie einer Verletzung von Helmert und dem verdienten Urlaub von Penzholz rückte Richter aus der zweiten Mannschaft in die Erste. Viering wechselte abermals seine Position.

Die erste Halbzeit verlief relativ zufrieden stellend, zumindest wenn man vom Ergebnis ausgeht. Brüstete man sich doch damit in den ersten 15 Minuten mindestens ein Gegentor zu fangen schaffte man es die komplette erste Halbzeit ohne Rückstand zu überstehen. Chancen waren genug vorhanden. Auf beiden Seiten, so zeigte auch unsere Abwehr immer wieder offene Stellen, die Groitzsch erst in der zweiten Hälfte zu nutzen wusste. Karig schaffte es aber, mit Beihilfe seiner Vorderleute, immer wieder das Schlimmste zu verhindern.
Auch Serbitz kam des Öfteren vor das Tor der Gastgeber, vor allem war man nach Standards und gut geschlagenen Flanken gefährlich. Immer wieder schaffte es Forberg, Bauch oder Tietze gefährlich vor dem Kasten aufzutauchen. Das nötige Führungstor blieb allerdings aus. Ob es zu diesem Zeitpunkt verdient gewesen wäre, steht leider im Raum. Klar war man die ersten 45 Minuten die bessere Mannschaft, aber leider konnte man spielerisch keine allzu großen Unterschiede erkennen; und das gegen das damalige Schlusslicht der Liga.

In der Halbzeit konnte man sich wenigstens über ein 0:0 freuen, denn dies war auch ein Novum für Serbitz. Endlich mal kein Rückstand! Was auch auffiel: die Spieler waren dem Schiedsrichter gegenüber sehr verhalten, dies sollte man Öfters erleben.



Doch dann begann sie, die zweite Halbzeit. Lange musste ich mir Gedanken machen, was oder wie ich dazu Stellung nehme. Mein Vorgänger als Spielberichtsschreiber meinte: „Ich hätte mich über so eine Halbzeit gefreut!“ Natürlich hat er Recht. Die Möglichkeiten über die Mannschaft her zu ziehen sind phänomenal. Doch ich bin da anders.
Eigentlich war es alles peinlich, peinlich für den FSV, peinlich für die Fans, peinlich für die Trainer, aber vor allem peinlich für die Spieler! Und mir taten am Ende alle leid. Was geschehen ist kann man eigentlich gar nicht in Worte fassen. Ab der 60. Minute, und das ist noch großzügig gerechnet, hörte die Mannschaft von der Ländergrenze auf mit Fußball spielen. Sie verweigerten einfach dem Dienst am Ball. So kommt es das innerhalb von 15 Minuten drei Tore für Groitzsch fallen. Das erste aus dem Nichts. Die Reaktion der Serbitzer? Keine! In der kompletten zweiten Hälfte kann der FSV nur eine einzige Chance für sich verbuchen, und das ist kurz nach Wiederanpfiff.
Was soll ich also schreiben? Serbitz war schwach, woran lag es? Fehlendes Selbstvertrauen? Nein! Ulbrecht, Viering, T.Winkler und so weiter haben genug davon.
Und genau das ist meiner Meinung nach das Problem, alle, und ich nehme keinen aus, denken sie könnten den besseren Fußball spielen. Alle meckern am Ende auf den anderen rum, keiner schaut mal auf sich selbst. Jeder sollte Mal in sich gehen und über die Zukunft nachdenken. Aber warum sollte ich noch mehr schreiben? Jeder weiß was er kann und jeder weiß was er besser machen kann.

In der nächsten Woche geht es zum neuen Tabellenletzten nach Elstertrebnitz. Ob ich einen so weiten Weg auf mich nehme weis ich selbst noch nicht. Ich kann es keinem verdenken wenn er nicht kommt.

M. Nestler