Kampfstark, aber nicht stark genug Die letzten Wochen waren sowohl für Spieler, Trainer als auch für Fans des FSVs wohl eine echte Zerreisprobe. Die Mannschaft spielte nur unterdurchschnittlich und der Gegner schoss Serbitz immer nach 90Minuten vom Platz. Diese Woche jedoch, konnte man hoffen. Zum einen kam mit Lobstädt eine gleichwertige Mannschaft, zum anderen war, durch eine Woche Spielpause, mal etwas Zeit zum verschnaufen und nachdenken. Nachdenken darüber, wo man steht und was, man diese Saison falsch gemacht hat. Es scheint so, als wenn einige Spieler dies getan hätten, spielten sie diese Woche doch wie erlöst. | ||
Mirko Schuster - Spieler des Tages | ||
Aus der Aufstellung ist zu lesen, dass mal wieder mehr als nur ein Leistungsträger fehlte. Majetschak, für den Schuster in die Mannschaft rückte, nahm auf der Bank, als Co-Trainer platz. Ein Zeichen für die Zukunft? Winklmeier und Badstube konnten ebenfalls nicht spielen. Im Tor fehlte Dietze, der sich seiner Aufgabe als Frauenmannschaftstrainer annahm, für ihn spielte wie schon so oft diese Saison Karig. Schon vor dem Spiel gab es die ersten Aufreger. Da es in strömenden Regen goss, verschwanden die abgekreideten Linien, so dass noch einmal nachgebessert werden musste. Ebenso musste die Heimmannschaft noch einmal die Trikots wechseln, da die Hosen beider Teams schwarz waren. Schiedsrichter Bachmann nahm es, zumindest vor dem Spiel, sehr genau. Und so begann die Partie mit 10 Minuten Verspätung. Die Anfangsphase gestaltete sich wenig ereignisvoll. Ein paar kleine Chancen auf beiden Seiten, aber nichts Weltbewegendes. Den ersten Aufreger der Partie gab es nach knapp einer Viertelstunde. So kommt eine verunglückte Flanke von Lange zu Lehmann, dieser legt sich den Ball in Ruhe vor und nimmt Maß. Ein Lobstädter Spieler wirft sich dazwischen, und kann den Ball mit vollem Körpereinsatz entschärfen. Nur war da wohl die Hand mit im Spiel. Dem Schiedsrichter muss man wohl zu gute halten, dass er einfach genau wie bei Chelsea gegen Barcelona handelte, er tat einfach nichts. Im Gegenzug, nur wenige Minuten darauf, kommt Lobstädt zu einer ähnlichen Chance. Nach Schuss von ca. 16 Metern, Lehmann grätscht dazwischen, macht so aber den Ball unkontrollierbar. Karig schafft es ihn jedoch zur Ecke zu klären. (19.min) Nur kurz darauf ist Serbitz wieder am Drücker. Lehmann legt sich den Ball aus 30 Metern zum Freistoß bereit und flankt ihn in den 5 Meterraum. Ein Lobstädter Abwehrspieler kommt ohne Problem an den Ball und will ihn zu seinem Hüter zurück köpfen. Zu seinem Unglück kam dieser raus gelaufen um das Leder zu fangen. So passierte was passieren musste und es steht nach 22 Minuten 1:0 für die Gastgeber. Doch Serbitz schien nicht befreit zu wirken. Ganz im Gegenteil. Lobstädt zog nun das Tempo an. So kommen sie nach Foul von Lehmann zu einer guten Freistoßgelegenheit. Karig kann den aufsetzenden nassen Ball allerdings sehr gut parieren. Doch nur kurz darauf schafft Lobstädt den Ausgleich durch R. Jeschky. Mit einem Heber aus gut 20 Metern kann er den zu weit aus seinem Tor gelaufenen Karig überwinden. Der Hüter kommt zwar noch an den Ball, kann diesen allerdings nur ins eigene Tor lenken. (26.min) Den Rest der ersten Halbzeit egalisierten sich beide Mannschaften, kamen zwar auch zu gefährlichen Situationen, wie Dinter der frei vor dem Hüter zum Abschluss kommt, aber können keinen Nutzen daraus ziehen. Kurz vor der Pause hat Serbitz noch einmal Glück, als Lobstädt das leere Tor nicht trifft. So geht es mit einem 1:1 in die Kabine. Kann man zufrieden sein mit der ersten Hälfte? Nun, natürlich könnte man besser dastehen, die kämpferische Bereitschaft war da, nur das spielerische fehlte hier und da doch noch. Lobstädt schien da doch noch minimal den kleinen Zeh vorn zu haben. Die Zweite Halbzeit setzte da an wo die Erste aufgehört hat. Tristesse auf dem Spielfeld. Beide Mannschaften wussten dass es um nichts mehr geht, und wollten eine Niederlage auch nicht mehr riskieren. Die größte Chance hatte wohl Serbitz. T. Winkler kann nach Flanke von Lehmann aus kurzer Distanz abschließen. Der Lobstädter Torwart reagiert phänomenal und kann seine Mannschaft so vor einem erneuten Rückstand bewahren. (60.min) Darauf hat Lobstädt wieder ein paar gute Torgelegenheiten, allerdings kann Karig die Fernschüsse gut abwehren. Nun zum wohl irrsinnigsten was ich seit jeher auf einem Fußballplatz gesehen habe: Nach Ecke lässt Weinert den Ball zum kurzen Pfosten durch. Karig nimmt ihn in die Hände, bekommt ihn allerdings wieder heraus geschlagen und so überquert er die Linie. Der Schiedsrichter pfeift, und zeigt Richtung Mittellinie, alles sieht nach Tor für Lobstädt aus. Die Serbitzer Mannschaft ist außer sich und geht den Unparteiischen an. Begründung: Im 5er ist der Torwart schließlich Vogelfrei. Die Frage ist natürlich auch ob Karig den Ball in seinen Armen hatte, von meinem Blickfeld war dies nicht genau zu erkennen. Hat er ihn gehabt ist es natürlich richtig Freistoß für Serbitz zu geben. Und genau das überlegte sich der Schiedsrichter wohl auch. Denn auf einmal ragte sein Arm weiter in die Luft als zuvor und er bestätige damit den Freistoß. Ich hab noch nie gesehen dass ein Schiri sich von seiner ursprünglichen Entscheidung abbringen lässt. Nun für alles gibt es ein erstes Mal. Das Bachmann nicht seinen besten Tag erwischt hat ist wohl jedem, der das Spiel gesehen hat, auch so schon bewusst gewesen. Und wäre es noch um den Klassenerhalt einer der beiden Mannschaften gegangen, so wäre die Situation wohl eskaliert. Den Rest der zweiten 45 Minuten sowie die beiden Minuten Nachspielzeit hätte man sich auch getrost sparen können. Beide Teams wollten und konnten nicht mehr. Platz 11 ist wohl dieses Jahr Serbitzer Terrain. Jedoch muss man aufpassen nicht auch noch einen Platz ab zu rutschen. Ein Sieg nächste Woche in Rötha ist dafür schon einmal Grundvorrausetzung. M. Nestler |