Gegen Gnandstein diese Saison nichts zu holen

Samstag der 04.04.09, sonnig, warm, oder auch: der perfekte Tag um sich ein Spiel vom FSV Serbitz-Thräna anzuschauen. Leider zeigten die Akteure auf dem Platz nicht die gleiche Schnelligkeit mit der der Frühling zurzeit Einzug hält. Das war die Ausgangslage: Beide Mannschaften gefangen im Niemandsland der Liga, getrennt durch nur einen Punkt. Und zumindest Serbitz schien auch so zu spielen, wie im Niemandsland.


So spielte der FSV
Steve Cramer
- Spieler des Tages


Die Aufstellung zeigt, dass Lehmann wieder ersetzt werden musste. Und so griff Trainer Grübel auf Grüneberg zurück, der sich im letzten Spiel gegen Böhlen auf der Position im zentralen Mittelfeld ganz wohl gefühlt zu haben schien. Doch diese Woche klappte auch bei ihm nicht all zu viel. Cramer ersetzte wieder den abwesenden Penzholz auf der Vorstopper-Position.

Schon früh zeigte sich das die Serbitzer Mannschaft nicht ganz bei sich gewesen zu sein schien. So sprang Karig nach Ecke am Ball vorbei und kann sich glücklich schätzen dass der hinter ihm stehende Gnandsteiner Stürmer ihm das Spielgerät wieder in die Hände schoss (3. Min). Nur 2 Minuten später, nach Foul von Weinert, springt kein Serbitzer hoch genug um den Freistoß zu bekommen und so steht wieder ein Gnandsteiner völlig frei vor Karig, schiebt den Ball aber nur an den Pfosten. Auch hier sah der Schlussmann der Gäste nicht besonders glücklich aus.
Serbitz war nun in der eigenen Hälfte gefangen, denn Gnandstein erhöhte noch einmal das Schlagtempo und kam immer wieder zu guten Chancen. Wie in der 13. Minute, als man mit der Serbitzer Abwehr ‚Freilaufen-Decken‘ spielte und wieder nur das eigene Unvermögen den FSV vor einem Rückstand bewahrte.
Wenig später war es wieder eine hohe Hereingabe die die Serbitzer in arge Bedrängnis brachte. So kann ein Gnandsteiner sich viel Zeit nehmen um den freien Mann am 16er zu suchen und ihm den Ball vor die Füße zu köpfen. Dieser schließt auch direkt ab, knapp neben den Pfosten.

Die erste wirklich gute Chance des FSV hatte Winklmeier. Natürlich bei einer Standardsituation. Da Lehmann fehlte legte er sich denn Ball zu recht, verfehlte aber das Lattenkreuz um nur ein paar Zentimeter. Wir schreiben hier bereits die 24. Minute.
Nun schien Serbitz sich etwas zu befreien, doch was als Ecke für sie begann wurde zu einem extrem gut heraus gespielten Konter der Gastgeber. Nach viel zu flacher und zu lascher Hereingabe, bekommt der rechte Flügelspieler der Gnandsteiner den Ball vor die Füße und nimmt Fahrt auf. Nachdem er das halbe Spielfeld überquert hat, passt er auf seinen mitgelaufenen Spieler. Dieser brauch nur noch einzunetzen. Ein zu dieser Zeit des Spieles völlig gerechtes Ergebnis.

Kurz darauf muss Grüneberg verletzungsbeding getauscht werden, er wurde von Bauch ersetzt. Die letzten Minuten der ersten Halbzeit tröpfelten so vor sich hin, Serbitz zeigte sich bemüht nach vorn konnte aber keine klare Torchance heraus arbeiten. Kurz vor der Halbzeit hatte Karig die Möglichkeit sich auszuzeichnen. Als nach langem Pass ein Gnandsteiner Stürmer völlig allein vor ihm steht, er reagiert geistesgegenwärtig und stiehlt ihm das Leder vom Fuß.

Hier musste einiges getan werden. Und Grübel schien in der Kabine klare Worte gefunden haben. Denn nach dem Seitenwechsel sah man den FSV des Öfteren in der Hälfte der Heimmannschaft. Und so gehörte Serbitz die erste Tormöglichkeit der 2. Halbzeit. Jedoch kann Winkler nach Freistoß den Ball nicht im Netz unterbringen.

In der 52. Minute bekam man eine Seltenheit zu sehen. So verschätzte sich, zumindest nach Ansicht des Linienrichters, Majetschak bei der Abseitsstellung und lies einen der Gnandsteiner Stürmer allein auf Karig zu gehen. Dieser kommt sehr gut raus und kann mit ganzem Körpereinsatz den Ball zur Ecke klären.
Serbitz bemühte sich nun im Spiel nach vorn. Und prompt stellte sich auch die erste Großchance ein. Nachdem sich Badstube und Winklmeier den Ball wunderbar zu spielten, kommt Lange zum flanken und sieht den in der Mitte frei stehenden Winkler. Dieser springt am höchsten und Köpft das Leder Richtung Tor. Nur ein Gnandsteiner Abwehrspieler verbaute hier den Ausgleich. Serbitz reklamiert Handspiel. Schiedsrichter Engelmann kann von seiner Position aus nichts sehen und lässt weiterspielen.
Nach einer Auswechslung schienen sich die Gastgeber wieder gefangen zu haben. Denn ab nun diktierten sie wieder das Spielgeschehen. Auch bedingt durch kleine Ungenauigkeiten der Serbitzer Hintermannschaft. Zum Beispiel rutschte Karig nach Flanke aus und bekommt den Ball an den Kopf. Er hat Glück im Unglück, denn damit lenkt er das Rund zu Majetschak. Dieser wird von den mitgelaufenen Stürmern rüde gefoult und muss am Rand behandelt werden. Ohne unseren Libero haben es die Gnandsteiner viel zu leicht in der Abwehr. Karig macht seinen Patzer kurz zuvor wieder gut und kann sich vor die Füße und den Ball werfen, damit wird die Situation vorerst geklärt. Nachdem Majetschak nach gefühlten fünf Minuten das Spielfeld wieder betreten kann, steht die Abwehr auch endlich wieder sicherer.

Es entwickelte sich nun bei Serbitz eine Art Torschlusspanik. Und so kommt Gnandstein wieder zu gefährlichen Aktionen vor dem Gehäuse des FSV. In der 78. Minute muss Dinter ein Foul vor dem 16er in Kauf nehmen. Nur leider entsteht daraus das 2:0. Denn weit und breit findet sich kein Verteidiger bei der Flanke. Ein Gnandsteiner kommt frei zum Kopfball und braucht sich nur noch Gedanken über seinen Jubel zu machen. Auch kurz darauf war es wiederum der Gastgeber der für Gefahr sorgt, und wie. Nach Eckball kann Dinter mit dem Kopf klären, nur leider nicht weit genug. Der Ball springt vor die Füße der mitgelaufenen Gnandsteiner Spieler. Diese fackeln nicht lang und schaffen es Cramer zweimal anzuschießen. Als dann Wolf noch seinen Fuß, beim dritten Nachschuss, dazwischen bekommt kann dieser die Situation bereinigen.

Für Serbitz hieß es nun natürlich: Alles oder Nichts. Als Winkler in der 84. Minute den Ball per Hackentrick zu Badstube passt und dieser sich gegen seine Bewacher gut durchsetzt, sieht er den in die Spitze laufenden Dinter. Ein Zuspiel später kann sich dieser über sein fünftes Tor freuen. Doch dieser Anschlusstreffer kann nicht mehr helfen. Denn Gnandstein steht am Ende sicher in der Abwehr und kann selbst fast noch einmal einnetzen. Nur Karig kann dies mit starken Reflexen verhindern. Leider stellt dies den Schlusspunkt in der Partie da.

Nun können sich die Serbitzer wieder fragen wo sie eigentlich stehen. Das man mit Gnandstein nicht nur gegen ein spielstarkes Team verloren hat, sondern auch drei Punkte an die direkte Konkurrenz abgab tut doppelt weh. Jetzt muss sich zeigen wie man im nächsten Spiel gegen Espenhain antritt. Wir wissen alle dass die Favoritenrolle den Serbitzern nicht immer liegt.

M. Nestler